Dorf und Stadt
Noch heute wird der Teil Lauffens auf dem rechten Neckarufer „Städtle“, der auf dem linken „Dorf“ genannt.
Das Dorf entstand um 600 im Zusammenhang mit einem Herrensitz auf dem Kirchberg. Der befestigte Sporn und die weite ehemalige Neckarschlinge sicherten Besitz und Leben der Anwohner. Im Dorf stand (und steht) die Pfarrkirche, waren die Schulen, wohnten die meisten herrschaftlichen Beamten; das Dorf hat eine große Markung mit Weinbergen, Wiesen und Gehölzen.
Die Stadt entstand um 1200 nach dem Willen des Adels, der Grafen von Lauffen und der Markgrafen von Baden. Aber eine kleinere Markung, die Ungunst der politischen Entwicklung und die Konkurrenz des Dorfes ließen das „Städtle“ nie hochkommen. Es war immer wesentlich kleiner als das Dorf, die Steuerlasten wurden z. B. im Verhältnis 2:5 umgelegt, wie es den Bewohnerzahlen entsprach.
Vernünftigerweise arbeiteten die gleichnamigen Teilorte meist zusammen. Sie hatten ein gemeinsames Rathaus in der Stadt, wo ein gemeinsamer Rat und ein gemeinsames Gericht tagten; die Burgmühle wurde gemeinsam betrieben; selbst eine gemeinsame Kasse, im 18. Jahrhundert die Steuerverwaltung genannt, hatten sie neben einer für jeden Ortsteil zuständigen. Dennoch dauerte es bis zum 1. April 1914, bis sich die längst verschwisterten Teile zum gemeinsamen Ganzen, der Stadt Lauffen am Neckar, verbanden.
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