Hinweise und Handlungsempfehlungen bei Auftreten der Asiatischen Tigermücke
Da es im Stadtgebiet Lauffen a.N. immer wieder zu Meldungen vom Auftreten der Asiatischen Tigermücke gekommen ist, möchten wir Ihnen daher gerne Informationen und Handlungsempfehlungen beim Auftreten von Asiatischen Tigermücken zur Verfügung stellen.
Hintergrund
Bei der Asiatischen Tigermücke handelt es um eine Stechmücke, die ursprünglich in den tropischen und subtropischen Regionen Südostasiens vorkommt. Durch den ausgeweiteten
Gütertransport und die günstigen klimatischen Veränderungen, ist die Asiatischen Tigermücke seit einiger Zeit zunehmend auch in gemäßigten Klimazonen von Süddeutschland anzutreffen. Die Asiatische Tigermücke ist dafür bekannt als Vektor (Überträger) für Arboviren wie z. B. Dengue- oder Zikaviren in Erscheinung zu treten. Daher sollte zur Prävention gegen die Einschleppung von Steckmückenübertragbaren Arboviren, der Ansiedlung von Asiatischen Tigermücken aktiv entgegengewirkt werden.
Wir empfehlen daher für den Fall, dass Tigermücken-Populationen festgestellt werden, von einer Gefahr durch die Asiatische Tigermücke im Sinne des § 17 Abs. 2 Infektionsschutzgesetz auszugehen und daher eine aktive Tigermücken-Bekämpfung gemäß den Handlungs-empfehlungen der Nationalen Expertenkommission „Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern“ durchzuführen.
Erkennungsmerkmal der Asiatischen Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist eine lästige und tagaktive Stechmücke. Sie ist sehr klein
und der Körper passt ohne Beine und Flügel ungefähr auf den Globus einer 1 Cent
Münze. Die Mücke hat eine schwarz-metallische Färbung mit weißen Akzenten. Die
fünf weißen Ringe an den Hinterbeinen sind typische Merkmale der Asiatischen Tigermücke, ebenso wie die weißen Spitzen der Taster am Stechrüssel und der weiße
Streifen auf dem Rücken (s. Abb. 1).
Häufig wird die Asiatische Tigermücke mit der Japanischen Buschmücke (Aedes japonicus) oder der Koreanischen Buschmücke (Aedes koreicus) verwechselt. Beide Arten sind nahe Verwandte der Asiatischen Tigermücke und sehen dieser sehr ähnlich. Beide Stechmückenarten sind ebenfalls klein und haben weiße Ringe an den Hinterbeinen. Allerdings sind diese Stechmücken eher schwarzbraun gefärbt und haben ein braunes Streifenmuster auf dem Rücken (s. Abbildung 2). Die Taster der Japanischen und Koreanischen Buschmücke sind gänzlich schwarz gefärbt und die Hinterbeine der Japanischen Buschmücke zeigt nur 3 weiße Ringe. Die Koreanische Buschmücke hat ebenfalls 5 weiße Ringe an den Hinterbeinen, lässt sich aber durch die Färbung des letzte Hinterbein Abschnitts abgrenzen. Dies ist bei der Asiatische Tigermücke stehst weiß und bei der Koreanischen Buschmücke immer dunkel gefärbt (s. Abbildung 2).
Übersicht verschiedener Aedes Arten
Brutstätte
Die weiblichen Stechmücken legen nach der Paarung ihre Eier an Wasserstellen ab. Durch Regen füllen sich die Wasserstellen soweit mit Wasser, dass die abgelegten Eier überschwemmt werden. Bei geeignetem Wasserstand schlüpfen die Larven aus den Eiern und lebt im Wasser bis sie sich zu adulten Tieren entwickeln. Damit das Weibchen ihre Eier produzieren kann, benötigt das Tier eine sogenannte Blutmahlzeit. Ist eine Stechmücke nun mit einem humanpathogenen Erreger infiziert, wie zum Beispiel dem Dengue-Virus, können diese bei der Blutmahlzeit auf den Menschen übertragen werden.
Achtung! Nicht jeder Stich muss zu einer Übertragung humanpathogener Erreger führen. Ist eine Stechmücke nicht infiziert, überträgt diese beim Stechen auch keine Krankheiten. Ähnliches gilt umgekehrt für die Stechmücke. Eine Stechmücke kann sich nur dann mit pathogenen Erregern infizieren, wenn Sie zuvor ein infiziertes Tier oder Menschen gestochen hat und die Erreger somit aufnimmt. Die Erreger selbst haben keinen Einfluss auf das Überleben der Stechmücke.
Handlungsempfehlungen
Grundsätzlich befürwortet das Gesundheitsamt des Landratsamt Heilbronn in betroffenen Wohngebieten Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Eine Asiatische Tigermücken Population gilt dann als etabliert, wenn in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Asiatische Tigermücken gefunden und gemeldet wurden. Die Gemeinde kann auch schon beim Erstnachweis von Asiatischen Tigermücken aktiv werden und die Bürgerinnen und Bürger mit Informationsmaterial versorgen und Bekämpfungsmaßnahmen empfehlen. Ein entsprechender Flyer, der im Bürgerbüro erhältlich ist, kann hierfür gerne als erste Informationsquelle genutzt werden. Aufgrund einer Durchschnittlichen Flugreichweite von ca. 200 Metern sollten Bekämpfungsmaßnahmen in einem Umkreis von mindesten 200 bis 300 Metern um die Fundstelle herum durchgeführt werden.
Eine wichtige Präventionsmaßnahme im Freien ist es offene Wasserstellen oder Gefäße
in denen sich Wasser ansammeln kann zu vermeiden, um mögliche Brutplätze zu vermeiden. Es ist sinnvoll, häufig auftretende Wasseransammlungen regelmäßig zu leeren. Mögliche Stellen für Wasseransammlungen auf Balkon und im Garten können zum Beispiel; Blumentöpfe und Überlaufschalen, Gießkannen, Leere Reifen, Baumlöcher, Sandkästen, verstopfte Dachrinnen und vieles mehr sein.
Es gibt verschiedene Methoden die zur direkten Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke eingesetzt werden können. Davon hat sich der Einsatz von B.t.i. Tabletten für den häuslichen gebraucht als eine einfach anwendbare Bekämpfungsmethode bewährt. Der Inhaltsstoff der B.t.i. Tabletten enthält ein Eiweißkristall bzw. das Toxin des Bakteriums Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.). Das Toxin lagert sich an den Darmrezeptoren der Mückenlarve an und zerstören damit die Darmzellen, die Mückenlarve stirbt daraufhin. Das Toxin wirkt gezielt auf die Stechmückenlarven, welche nach Anwendung innerhalb weniger Stunden abgetötet werden. Die Eiweißkristalle sind biologisch abbaubar und sind in der Regel nach 2-3 Tagen vollständig abgebaut. Bei der Behandlung von Regentonnen, kann sich der Abbau des Produkts verlängern, wenn die Tabletten vorher nicht gelöst wurden. Wirbeltiere wie Fische, Krebse und Amphibien werden von dem Wirkstoff nicht direkt beeinflusst, lediglich das Nahrungsangebot durch das abtöten der Larven kann einen indirekten Einfluss auf manche Tierarten haben. Für Menschen ist der Wirkstoff unbedenklich. Damit B.t.i. Tabletten richtig wirken können, müssen unbedingt die Mengenangaben und Anwendungshinweise des
Herstellers beachtet werden.
Achtung! Viel hilft nicht immer mehr! Die B.t.i. Tabletten sollten nur dann genutzt werden, wenn eine Wasserstelle nicht ausgeleert oder beseitigt werden kann z.B. große Regentonnen oder Teiche. Da der Wirkstoff der B.t.i. Tabletten auf diverse Mückenlarven wirkt, sollte verantwortungsvoll mit dem Produkt umgegangen werden.
Sofern bei Ihnen der Verdacht einer Population der Asiatischen Tigermücke besteht bzw. wenn tatsächlich das Auftreten der Asiatischen Tigermücke festgestellt wird, können Ihnen bei Bedarf B.t.i. Tabletten durch die Stadt Lauffen a.N. zur Verfügung gestellt werden. Der Info-Flyer zur Asiatischen Tigermücke und die B.t.i. Tabletten sind im Bürgerbüro Lauffen a.N., Bahnhofstr. 50, erhältlich. Eine Ausgabe zur Vorratshaltung erfolgt nicht. Sie selbst können sich aber auch im Fachhandel präventiv mit B.t.i. Tabletten selbst eindecken.
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