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Brand bei Möbelhersteller - Einsatzübung der Feuerwehr Lauffen
Montag, 27. Juni 2011 von Michael Kenngott, Feuerwehr Lauffen a.N.
Überblick verschaffen Gut dass Sie kommen. Es brennt und zwei Kollegen sind noch im Firmengebäude, werden der Einsatzleiter der Feuerwehr Lauffen, Gerhard Kraft und sein Führungsassistent Reiner Frisch wild gestikulierend von einem Mitarbeiter der Lauffener Firma 3b IDO Jörg Scholz GmbH, eines holzverarbeitenden Betrieb für Büro- und Objekteinrichtungen mit rund 50 Beschäftigten, im Industriegebiet Vorderes Burgfeld empfangen. Was ist passiert und in welchem Bereich der Firma könnten sich die vermissten Mitarbeiter befinden?, verschafft sich Einsatzleiter Kraft eine ersten Überblick über die Lage. Auch im weiteren Verlauf der Erkundung leistet der Mitarbeiter wertvolle Arbeit, da er entsprechende Angaben zu den Räumlichkeiten und eventuellen Gefahrenquellen im Betrieb machen kann.
Besonnenes Vorgehen Bereits kurze Zeit später sind die Fahrzeuge des Löschzug vor Ort. Einsatzkräfte, ausgerüstet mit Atemschutz, erhalten vom Gruppenführer noch letzte Anweisungen für die Personensuche im Produktionsbereich. Zeitgleich wird eine Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz aufgebaut und der Überdrucklüfter in Stellung gebracht. Da hier trotz der Absauganlagen im Betrieb mit Holzstaub gerechnet werden muss, ist gerade im Hinblick auf eine mögliche Staubexplosion ein besonnener Einsatz des Überdrucklüfters geboten. Ausgestattet mit der Wärmebildkamera die Firma 3b IDO beteiligte sich damals auch mit einer Spende an der Beschaffung- beginnt die Personensuche in dem teilweise verrauchten Produktionsbereich. Die Suche nach den vermissten Personen wird neben dem Einsatz der Wärmebildkamera auch dadurch erleichtert, dass die Wege im Produktionsbereich frei sind und keine Hindernisse die Arbeit der Kräfte behindern. Da lege ich sehr großen Wert darauf, dass die Produktionswege immer frei gehalten werden. Da darf nichts stehen!, unterstreicht auch Geschäftsführer Jörg Scholz, diesen positiven Umstand.
Personenrettung und Brandbekämpfung Schnell wird die erste vermisste Person in einem nur leicht verrauchten Teil der Produktionshalle mit erheblichen Brandverletzungen aufgefunden. Die Person ist aber noch dazu in der Lage, den Einsatzkräften den möglichen Aufenthaltsort der zweiten vermissten Person zu beschreiben. Während ein zweiter Trupp unter Atemschutz die gefundene Person aus dem Gebäude rettet und dem Rettungsdienst übergibt, läuft die Personensuche nach der vermissten Person weiter. Im Maschinenraum wird dann eine bewusstlose Person unter einer Maschine liegend aufgefunden. Ach hier wird eine schnelle Rettung der Person eingeleitet und diese an den bereits eingetroffenen Notarzt übergeben. Während der Rettungsarbeiten läuft bereits parallel die Brandbekämpfung. Der Brand, welcher sich aufgrund Funkenflug an einer Maschine in einem Staubhaufen gebildet und für die starke Verrauchung der Produktionshalle gesorgt hat, kann zügig mit einem C-Rohr abgelöscht werden.
Ortskenntnis durch Begehung Bei Schadenfällen in einem produzierenden Industriebetrieb ist es für die Einsatzkräfte in der Regel immer einfacher, wenn sie den Betrieb kennen, wissen was produziert wird und mit welchen Gefahren zu rechnen sein kann. Aus diesem Grund ist man bei der Feuerwehr Lauffen froh, dass von den örtlichen Betrieben immer wieder die Gelegenheit zu einer Begehung oder aber wie in diesem Fall auch zu einer Einsatzübung gegeben wird. Und bei diesen Übungen und Begehungen profitiert nicht nur die Feuerwehr. Auch für die Betriebe macht dies durchaus einen Sinn, da hier in der Praxis immer wieder einmal Verbesserungen erkannt und umgesetzt werden können, die dann zur allgemeinen Sicherheit beitragen.
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