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Aktuelle Nachrichten | Keßler, Bettina | 23.09.2024 – 29.10.2024
Wellness pur unter dem Himmel von Paris
Das „Duo Paris Flair“ begeisterte im Rahmen von 50 Jahren Jumelage im Klosterhof sein Publikum
„Ganz Paris träumt von der Liebe“ sang einst Catarina Valente. Die Einwohner der französischen Metropole sehen das wohl ein wenig anders, das Lied gibt es bei ihnen nicht. Was die Stadt, die durch die Olympischen Spiele in diesem Jahr noch mal an Reiz, Atmosphäre und Charme zugelegt hat, zu bieten hat, präsentierte das „Duo Pariser Flair“ Marie Giroux und Jenny Schäuffelen in ihrer Chanson-Stadtführung, voller Charme, mit einer tollen Stimme und einem einfühlsamen Klavier- und Akkordeonspiel. Es gelang ein Abend voller Poesie, zum Eintauchen, zum Alltag vergessen und das auch noch gewürzt mit Humor und unterhaltsamen Zwischentexten.
Mit Vollgas starteten die Beiden im Klosterhof den musikalischen Stadtbus „Sous le ciel de Paris“, der unter dem besungenen Pariser Himmel zahlreiche Stationen anfuhr, vom Eiffelturm bis zur Champs-Élysées von Montmartre bis zum Jardin du Luxembourg vom Kaufhaustempel „Les Galeries Lafayette“ bis zum Moulin Rouge. Überall begleiteten musikalische Größen des klassischen französischen Chansons die "guides de la ville" mit ihren bekannten Ohrwürmern und neu zu entdeckenden Interpretationen, vom Pariser Tango bis zum Banlieue-Rap.
Edith Piaf, Charles Aznavour, Jaques Brel und Gilbert Becaud waren mit an Bord, gaben den Liedern ihre Verzauberung mit, ein Feeling, das seit Jahrzehnten begeistert und mitreißt. Und an dem Abend mit kleinen Lichtvariationen mitreist.
Es ist einfach wellness pur, wenn man „La vie en rose“ hört, ebenso wie „Milord“, „Ne me quitte pas“ oder „I love paris“. Das Ganze nicht aus einem Buslautsprecher, sondern vorgetragen und interpretiert von einer wie Marie Giroux, die Wahlpariserin, die eine klassische Opernausbildung hat und eine total variable, klare Stimme, die auch die hohen Töne nicht scheut.
Jenny Schäuffelen (genannte die Norddeutsche Perle der Ostsee) hält sich zwar mehr im Instrumenten-Hintergrund, aber auf ihr Konto geht der Humor an diesem Abend und auf der Habenseite steht mit einem dicken Plus ihre Beherrschung von Klavier und Akkordeon.
„Liebe auf den ersten Ton“ war es, als die beiden Frauen sich wohl auf einer Yacht kennengelernt haben. Beide sind präzise und hochprofessionell bei ihren Auftritten, bei denen man nicht nur die Monumente der Stadt kennen lernt, sondern auch, wo es die besten Macarons gibt, die ausgefallensten Schuhe, den besten Mittagstisch. Aber sie haben auch eine Warnung parat, wer günstig reisen wolle, sollte sich nicht Paris als Ziel aussuchen. „Ohne Geld macht Paris keinen Spaß“
Nach zwei Stunden im ausverkauften Klosterhof, hatten allerdings wohl viele Lust auf die Stadt an der Seine, wissen sie jetzt doch, wo man den schönsten Sonnenaufgang sehen kann, auf der Pont Alexandre III. Marie Giroux schwärmt von Paris „Man spürt etwas Besonderes“. Das gilt auch für dieses Konzert und gut, dass die Sängerin einen Flacon mit Pariser Luft mitgebracht hat.
Text und Foto: Ulrike Kieser-Hess
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