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Aktuelle Nachrichten | Keßler, Bettina | 01.11.2024
Ein Jahr um sich noch besser Kennenzulernen
2024 stand ganz im Zeichen der Freundschaft mit La Ferté-Bernard – gefeiert wurden 50 Jahre Jumelage
Begonnen hat alles mit dem Hörspiel um den kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry, mit dem Jungen mit der roten Fliege, der so viel Lebensweisheit und Lebensmut hat und rund um die Welt bekannt wurde durch sein „man sieht nur mit dem Herzen gut“. Und damit hat er schon das Motto für das Jumelage-Jahr gefunden: „Freundschaft die von Herzen kommt“ formulierte es Bürgerbüroleiterin und Organisatorin Bettina Keßler.
Mit dem Herzen waren merkbar alle unterwegs, die Besucher aus Frankreich, das Partnerschaftskomitee um die Vorsitzenden Frank Walter und Bärbel Wein, die Gastfamilien, die Künstler, Veranstalter und natürlich auch das Lauffener Publikum.
Dem wurde auch eine Menge, nach dem Motto „bitte für jeden etwas“ geboten: Vom Macaron-Backkurs, bis zum Festkonzert und Festabend, von der Freiluft-Ausstellung von französischen Wörtern im Schwäbischen bis zum Sprachkurs, von der Folknacht bis zu den Chansons von Charles Aznavour, einem musikalischen Spaziergang durch Paris, und und und...
Die Jumelage in der eigenen Stadt und nicht im fernen Frankreich, war Ansporn für viele, mehr über das Nachbarland zu erfahren. Ob das beim französischen Markt war, wo das Baguette so richtig nach Urlaub duftete, der Käse verführerisch roch, die Salami lockte oder die Lavendelsäckchen Ruhe versprachen. Oder bei der französischen Kaffeetafel in der Stadtbücherei, wo man bei französischem Gebäck französische Literatur kennenlernen konnte.
Kulinarisches boten die Koch- und Backkurse. Bei Klaus-Peter Waldenberger gab es unter anderem ein Hähnchen à la citron und die Teilnehmer wussten am Ende, dass auf eine Tarte tartin 11 halbe Äpfel passen. Petra Dinse hat die Jüngsten auf die süßen Frankreich-Pfade mitgenommen. Macarons galt es zu backen. Bunt ging es da zu, mit roten Backen und manchmal zu flinken Fingern. Die kleinen Bäcker mussten auch mit kleinen Enttäuschungen fertig werden, wenn es nicht so klappte wie erhofft, „das genaue Arbeiten ist schon schwierig“, so Konditorin Petra Dinse.
68 Gäste aus dem 762 km entfernten La Ferté-Bernard reisten zum Festwochenende an. Stadtführungen, Betriebsbesichtigungen, ein Festkonzert, ein Festabend, die Freilichtausstellung, ein Gottesdienst standen auf dem Wochenendprogramm und sehr viel Begegnungen. Da freuten sich viele, die Freunde oder Freundinnen aus der Partnerschaft mal wieder zu sehen. Freundschaften sind durch die Jumelage entstanden, die schon viele Jahrzehnte bestehen.
Bürgermeisterin Sarina Pfünder fasste es so zusammen: „Was uns verbindet ist eine gemeinsame Geschichte, die es zu erzählen lohnt. Vor uns liebt eine Zukunft, die noch völlig unbeschrieben, aber voller Möglichkeiten ist und für die ein guter Nährboden geschaffen wurde.“ Auch der ehemalige französische Bürgermeister Pierre Coutable fand in seiner Grußbotschaft die passenden Jumelage-Worte beim Dichter Paul Valéry: „Lasst uns das Beste was wir haben zusammenlegen und uns durch unsere Unterschiede bereichern“.
Für ein starkes Europa bedarf es der funktionierenden Partnerschaften, das war das Credo aller Redner am Festabend. Frank Walter der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees resümierte: „Für mich ist die Leistung und der Erfolge den wir in diesem Jahr gefeiert haben auch Verpflichtung für uns alle, dieses wertvolle Gut in die Zukunft zu tragen“. Viele haben mit ihrem teilweise jahrzehntelangen Engagement dazu beigetragen, wie etwa Bärbel Wein, die für diese großen Verdienste im Rahmen des Festabends geehrt wurde.
Mit einem klangvollen und gefühlvollen Abend trugen zwei Orchester und drei Chorgemeinschaften zum Festprogramm bei. Die gemeinsam mit den Publikum gesungene Europahymne „Ode an die Freude“ war berührend, ging zu Herzen, wie vom kleinen Prinzen postuliert.
Text: Ulrike Kieser-Hess
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