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Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 12.06.2024

Ein Blick hinter die Kulissen der Arbeit in den städtischen Tagesinrichtungen

Das offene Konzept in Kitas

Gesamtlogo Kindertageseinrichtungen
Gesamtlogo Kindertageseinrichtungen

Kinder stärken, begleiten, sie dabei unterstützen, ihre Ansichten zu äußern und sich ernst genommen zu fühlen: Ziel ist es, die Kinder selbst entdecken zu lassen, dass die eigene Meinung wichtig ist - denn dann werden sie diese auch in Zukunft äußern. Ziel ist es, dass unsere Jüngsten bereits als Kind lernen, was es bedeutet, sich selbst zu organisieren, nachzudenken, sich zu reflektieren, für sich einzustehen, Entscheidungen zu treffen, zu eigenverantwortlichen und selbstbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen.Diese Ziele erreichen wir in unseren städtischen Kindertageseinrichtungen durch die situationsorientierte Arbeit im offenen Konzept. Doch was genau bedeutet das?

Die offene Arbeit hat als Grundlage die Berücksichtigung der individuellen Entwicklungsbedürfnisse des Kindes. Oftmals besteht die Sorge, dass es an festen Strukturen fehlen könnte. Doch dem ist nicht so. Es gibt klare Regeln, Strukturen und Absprachen. Die Kinder gestalten ihren Alltag aktiv mit, dadurch gewinnen sie Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Dies stärkt das Selbstbewusstsein und macht die Kinder widerstandsfähiger gegen Krisen. Die Eigeninitiative wird gefördert und das Kind lernt demokratische Beteiligung.

Fotos zum offenen Konzept in den Kitas Aufnahme: Generationenquartier
Fotos zum offenen Konzept in den Kitas Aufnahme: Generationenquartier

Die Räume im offenen Konzept sind in verschiedene Bildungsräume - mit offenen Türen - eingeteilt. Diese Funktionsräume sind flexibel und anpassungsfähig gestaltet. So gibt es beispielsweise nicht nur einen kleinen Teilbereich im Raum als Puppenecke mit Küche. Es gibt einen ganzen Rollenspielraum, der das klassische Vater-Mutter-Kind Spiel ermöglicht, zur Feuerwehrstation umfunktioniert werden kann oder sich in eine Eisdiele verwandelt. Durch die Aufteilung der Räume in Bildungsräume, werden die pädagogischen Fachkräfte Experten für ihren Raum und können die Kinder bestmöglich begleiten.

Durch die Freiheit des Kindes sich selbst zu organisieren, ist die Überwachung der Kinder anders. Dies kann im ersten Moment fremd wirken. Jedoch haben die pädagogischen Fachkräfte ein Gespür dafür, welche Konstellationen eine besondere Beachtung benötigt. Das offene Konzept ist eine Mischform aus Freiheit und Reglementierung, genau diese Mischung erleben die Kinder auch in ihrer Erziehung zu Hause. Sie werden als kompetente Wesen betrachtet, die an dem Entwicklungsschritt abgeholt werden, an dem sie stehen. Dies bedeutet, wenn ein neues Kind in den Kindergarten kommt, achtet die/der Bezugserzieher/in darauf, wo das Kind steht und welche Form der Begleitung es benötigt.

Durch die Zuteilung jedes Kindes zu einer/m Bezugserzieher/in wird jedes Kind gesehen, wahrgenommen und intensiv begleitet. Trotz der Zuteilung hat das Kind im offenen Konzept die Möglichkeit, sich selbst eine Bezugsperson auszuwählen, und sich dieser anzuvertrauen. Es muss nicht die pädagogische Fachkraft sein, die für das Kind ausgewählt wurde. Weiterhin kann es sich seine Spielpartner selbst aussuchen und ist nicht auf eine Gruppe beschränkt.

Fotos zum offenen Konzept in den Kitas Aufnahme: Generationenquartier
Fotos zum offenen Konzept in den Kitas Aufnahme: Generationenquartier

Und die pädagogischen Fachkräfte?

Die Teamarbeit wird gestärkt, da jede Fachkraft das Kind beobachtet. Es gibt einen vielfältigeren und ganzheitlicheren Blick auf das Kind. In sogenannten Analyseteams werden die jeweiligen Beobachtungen ausgewertet und für jedes Kind individuell betrachtet, wie es unterstützt und begleitet werden soll. Dies kann ein Projekt, eine Aufgabe im Alltag oder auch ein Freispielangebot sein. Oftmals wird angenommen, dass im offenen Konzept ein anderer Personalschlüssel gültig ist. Dies ist falsch. Es gelten die gleichen Regularien wie im geschlossenen oder teiloffenen Konzept. Mit dem zusätzlichen Vorteil: Fehlendes Personal kann besser kompensiert werden. Durch die vorhandenen Strukturen und Regeln im Alltag innerhalb des offenen Konzeptes bekommen die Kinder die benötigte Sicherheit und täglich wiederkehrende Rituale. Das offene Konzept ermöglicht situationsorientiertes Arbeiten und befindet sich in einem nie abgeschlossenen Prozess. Mit diesem Bericht möchten wir einen kleinen Einblick in die Arbeit der städtischen Kitas geben, wenn Sie mehr Informationen dazu möchten oder Fragen haben, können Sie sich gerne an unsere Sachgebietsleitung für städtische Kitas, Jasmin Trefz-Gravili, wenden: Tel: 07133/ 106 -35, E-Mail: Trefz-GraviliJ@lauffen-a-n.de.