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Aktuelle Nachrichten | Kast, Ingrid | 01.12.2023 – 30.01.2024

Lauffener Unternehmensgespräch Orgelbau Rensch

Lauffener Unternehmergespräche
Lauffener Unternehmergespräche

Kommunalpolitik und Wirtschaft gehen oft getrennte Wege. Die Probleme und die Entscheidungsgrundlagen der Kommunalpolitik sind den Unternehmern oftmals ebenso unbekannt und unverständlich, wie die Verwaltung zu wenig über die Struktur der Betriebe in der Gemeinde informiert ist. Bürgermeisterin Sarina Pfründer hat den verstärkten und regelmäßigen Betriebsbesuch mit anschließender Besichtigung ins Leben gerufen, um den Kontakt und die Kommunikation zwischen Wirtschaft und Verwaltung dauerhaft zu verbessern. Das Unternehmensgespräch wurde initiiert, um Missverständnisse zu beseitigen und Wünsche und Anregungen auf beiden Seiten zu diskutieren. Ziel des Austausches ist es letztendlich, dass Unternehmen und Verwaltung gemeinsam an der Fortentwicklung des Wirtschaftsstandortes Lauffen a.N. arbeiten. Wer Interesse an einem Besuch hat, kann gerne im Rathaus, mit Frau Kast (Tel. 07133/106 10) einen Termin vereinbaren.

Orgelbau hat in Lauffen a.N. Tradition

1956 wurde die Firma „Orgelbau Rensch“ von Richard Rensch gegründet. Dieser stürzte 1973 bei Intonationsarbeiten an einer Orgel in Unna ab und war fortan querschnittsgelähmt. Ab diesem Zeitpunkt führten die Kinder, Ulrike Schneider und Christhard Rensch, den Betrieb weiter. 1983 übergab Richard Rensch den Betrieb seinem Sohn Christhard Rensch. Bis 2008 war auch Klaus Rensch, der Bruder von Christhard, bei vielen Orgelprospekten, das äußere Erscheinungsbild einer Orgel, künstlerisch tätig. 1993 trat Philipp Domink Neßling in die Orgelbauwerkstatt ein, er kam ursprünglich aus Norddeutschland und suchte eine Ausbildungsstelle, für welche er nicht zu weit nach Ludwigsburg zur deutschlandweit einzigen Berufsschule für Orgelbau pendeln musste. 2008 trat er dann der Geschäftsleitung bei. 2014 kaufte er, gemeinsam mit seiner Frau Esther Neßling die Firma und das Grundstück.

Philip Dominik Neßling mit Bürgermeisterin Sarina Pfründer
Philip Dominik Neßling mit Bürgermeisterin Sarina Pfründer

Seine Frau unterstützt die Firma in der Verwaltung. Die Orgeln der Firma Rensch werden deutschlandweit bespielt und seit 2015 werden auch Orgeln nach Norwegen verkauft. Derzeit hat die Firma 15 Mitarbeiter und bildet auch regelmäßig Orgelbauer aus. In Baden-Württemberg gibt es ungefähr fünf größere Betriebe, die Orgeln bauen. In ganz Deutschland nur rund 30, mit den Kleinbetrieben sind es ungefähr 400. So baut die Firma Rensch im Jahr 1-2 neue Orgeln, welche sie komplett selbst fertigen, vom Gehäuse bis zur Taste. Pro Register benötigen sie ungefähr 240 Stunden Arbeitszeit. Es werden pro Jahr auch rund 300 Orgeln gewartet. Orgelbaumeister Philipp Neßling schätzt, dass früher zum Spielen zwei Balgtreter in der Regiswindiskirche benötigt wurden, welche heutzutage aufgrund der neuen Technik nicht mehr erforderlich sind. 2027 feiert die Regiswindiskirche ihr 800-jähriges Jubiläum. Der Orgelförderverein unternimmt alle Anstrengungen finanzielle Mittel aufzutun, um den Neubau der stark sanierungsbedürftigen Haupt– und derzeit unspielbaren Chororgel, realisieren zu können.